Interessantes über die Lachmöwe

Ein Beitrag von Torsten Seegert

 
Ach-was-Lachmoewe-im-Winterkleid

 

Die Lachmöwe. - Heißt sie nun so, weil sie so lustig ist und immer viel "lacht"? Nein, denn die Bezeichnung - so konnte man es schon bei der Vogelbeobachtung am Nonnensee von dem Biologen Joachim Kleinke hören - leitet sich nicht vom "Lachen" sondern von der "Lache" ab. Die "Lache" ist eine alte Bezeichnung für Seen, Teiche und Ansammlungen von Gewässern. 

Der Bezug ist nicht von ungefähr, denn: Am liebsten ist die Lachmöwe an flachen und süßen Gewässern. Die Ostsee besucht sie nur auf dem Zuge und im Winter. Weshalb man sie auch als "Lachmöwe" - also mit langem "a" - aussprechen müsste. Früher wurde sie übrigens zuweilen auch als "Seekrähe" bezeichnet. 

Mit ihren 37-39 cm Größe ist sie eine eher kleine Möwenart. Zudem muss man bei der äußeren Erscheinung aufpassen, denn: Das Gefiederkleid unterscheidet eine "Winterkollektion" und eine "Sommerkollektion". 

Zunächst: Die Lachmöwe hat einen weißen Körper mit blaugrauen Flügeldecken und schwarzer Endbinde. Schnabel und Füße sind rot. Die Möwe im Sommerkleid hat aber einen schwarzbraunen Kopf, wie eine Kappe (Anmerkung: weshalb ihr auch der heute längst nicht mehr gebrauchte Name "Mohrenkopf" gegeben wurde). Gut zu sehen ist das auf dem unten abgebildeten Holzstich von Alexander Francis Lydon (1836-1917).  Das Winterkleid (wie auf dem oberen Foto) unterscheidet sich davon deutlich am Kopf. Er ist dagegen weiß und hinter den Augen dunkel gefleckt. 

Ach-was-Lachmoewe-Sommerkleid-Grafik

 

Zu Ende April beginnt sie übrigens ihr Brutgeschäft, nachdem sich die Paare unter Zanken und Plärren auf die Nistplätze geeinigt haben. Die Lachmöwe brütet jedoch nie einzeln oder in kleinen Gesellschaften, sondern in großen Scharen von von Hunderten oder Tausenden. Bei uns hat die Lachmöwe eines ihrer Brutgebiete. Ihr Bestand in Deutschland wurde in den 90er Jahren auf 137.000 bis 167.000 Pärchen geschätzt. Gegenwärtig geht die Royal Society for the Protection of Birds davon aus, dass es in Europa zukünftig in Folge klimatischer Veränderungen zu einer erheblichen Reduzierung des Verbreitungsgebietes und damit des Bestandes kommen wird.